Grundsätzliche Erwägungen zum Einsatz neuer Technologien im Kontext sozialer Dienstleistungen
Frank-Peter Oltmann
- „Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) begleiten mittlerweile fast alle Bereiche unseres Lebens, sei es privat oder beruflich. So haben beispielsweise Smartphones, Tablet-PCs oder Navigationsgeräte unser (Zusammen-)Leben in den letzten zwei Jahrzehnten gleichsam revolutioniert. Während wir uns im Bereich der Freizeitgestaltung diesen Technologien nach Wunsch zu- oder abwenden können, liegt es in beruflichen Zusammenhängen – vereinfacht formuliert – im Ermessen des Arbeitgebers bzw. den ihn treffenden Sachzwängen, wie und in welchem Maße wir mit entsprechenden Geräten oder Verfahren umgehen…“ transfaer 4 | 2014, S. 14 f.
Telemedizin für den ländlichen Raum
Olaf Iseringhausen
- „Hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen bedeutet auch die Betreuung der Patientinnen und Patienten in ihrem häuslichen Umfeld oder in den Altenheimen. Diese Hausbesuche sind oft zeitaufwändig und nicht selten sind zugleich die Wartezimmer der Praxen überfüllt. Hausärztinnen und -ärzte auf dem Land arbeiten den Schilderungen einschlägiger Fachzeitschriften zufolge häufig 60 bis 70 Stunden in der Woche. Aus diesen Gründen erscheint für Nachwuchsmediziner die Arbeit als Landärztin/-arzt wenig attraktiv…“ transfaer 1 | 2016, S. 22 f.
Akzeptanz für eine sektorenübergreifende telemedizinische Versorgung
Rainer Ollmann
- „Die Sicherung der hausärztlichen Basisversorgung in den ländlichen Regionen wird aufgrund der demografischen Entwicklung immer schwieriger. Auf der einen Seite führt der wachsende Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung dazu, dass die Patientenzahlen insbesondere für altersassoziierte chronische Erkrankungen und Multimorbidität stark zunehmen. Auf der anderen Seite ist mit dem demografischen Wandel auch eine Überalterung bei den Hausärztinnen und Hausärzten verbunden. Im Münsterland ist mittlerweile jeder vierte noch praktizierende Hausarzt älter als 60 Jahre, fast die Hälfte davon ist sogar älter als 65 Jahre. Immer mehr niedergelassene (Haus-)Ärzte gehen außerdem in den Ruhestand, ohne dass sie eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger gefunden haben. In vielen Landkreisen entstehen dadurch Engpässe bei der medizinischen Versorgung vor allem der älteren Menschen…“ transfaer 1 | 2016, S. 24 f.
Telemedizinische Versorgung im ländlichen Raum – Gestaltungsbedarfe jenseits technologischer Lösungen
Kurt-Georg Ciesinger, Rainer Ollmann
- „Die Sicherung der hausärztlichen Basisversorgung in den ländlichen Regionen NRWs wird aufgrund der demografischen Entwicklung immer schwieriger. In der Folge steigt die individuelle Arbeitsbelastung – gerade in den Hausarztpraxen. Die Lücke zwischen Qualitätsanspruch und einlösbaren Möglichkeiten wird immer gravierender; Motivation, Engagement und Gesundheit der Hausärztinnen und Hausärzte leiden. Die Telemedizin kann bei entsprechender Diffusion einen erheblichen Beitrag zur Lösung der Versorgungsproblematik im ländlichen Raum leisten …“ transfaer 3 | 2018, S. 30 f.