Handeln auf gemeinsamer Grundlage

Checklisten und Instrumente

Eine Fülle von Checklisten und Instrumenten stehen den verschiedenen Dienstleistern des Gesundheitswesens und den Gesundheitsnetzen zur Verfügung. So kann professionsübergreifende Zusammenarbeit im Netzwerk gelingen.

Checkliste: Grundlagen für erfolgreiche Netzwerke im Gesundheitswesen

Ob ein Netzwerk im Gesundheitswesen erfolgreich oder nicht erfolgreich wird, hängt von der Initiierungsphase des Netzwerks ab. Dabei ist es entscheidend, dass die Zielsetzungen, die ein Netzwerkmitglied mit der Teilnahme am Netzwerk verfolgt, ausreichend transparent sind und dass die Zielsetzungen der verschiedenen Netzwerkpartner im Einklang stehen. Aus diesen Zielen ergeben sich dann weitere Entscheidungen hinsichtlich der Strukturen des Netzwerks (z.B. Rechtsform, Arbeitsinhalte und Aufgaben). Erst wenn ein Netzwerk nach einer erfolgreichen Gründungsphase  gefestigt ist, sollten weitere Entscheidungen (z.B. Auswahl bestimmter Patientengruppen, Erarbeitung von Kooperationsvereinbarungen, Initiierung von Projekten, Anerkennung des Netzwerks durch bestimmte Institutionen oder Unternehmen (z.B. KVWL, Krankenkassen, Industrie)) getroffen werden. Erfahrungsgemäß sollten mindestens zwei Jahre für die Gründungsphase eingeplant werden. So kann verhindert werden, dass in der Folge ein Netzwerk nur damit beschäftigt ist, die Mitglieder „bei der Stange zu halten“ und „Löcher zu stopfen“.

Checkliste Grundlagen

Checkliste: Fördernde und hemmende Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit

In dieser Checkliste sind fördernde aber auch hemmende Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit aufgelistet. Diese sind vor allem bei der Etablierung und dem Aufbau von professionsübergreifenden Netzwerken wichtig. Im späteren Verlauf der Netzwerkarbeit ist es aber dennoch sinnvoll, diese Faktoren für den eigenen Arbeitsalltag mit den anderen Professionen zu reflektieren. 

Checkliste fördernde und hemmende Faktoren erfolgreicher Netzwerkarbeit

Selbstcheck „Diversitätssensible Versorgung“

Nicht für alle Menschen sind die vorhandenen Standardverfahren unseres Gesundheits- und Pflegesystems geeignet. Im Rahmen der professionsübergreifenden Zusammenarbeit soll daher eine Diversitätssensible Versorgung gewährleistet werden. Diese ist darauf ausgerichtet, 

  • die Patientinnen und Patienten in all ihrer Individualität und Vielfalt wahrzunehmen,
  • Respekt vor dieser Individualität und Vielfalt der Patientinnen und Patienten zu zeigen,
  • eine Sensibilität für die Besonderheiten bestimmter Gruppen zu entwickeln, 
  • sich unbewusste Vorurteile im Umgang mit bestimmten Gruppen bewusst zu machen und 
  • das eigene Verhalten in dieser Hinsicht zu reflektieren.

Ausgehend von dem Konzept bietet die ausführliche Checkliste allen Praxen/Einrichtungen die Möglichkeit, den Umsetzungsgrad in der Diversitätssensiblen Versorgung zu bewerten und mögliche noch bestehende Defizite zu identifizieren.

Der vorliegende Fragebogen basiert auf dem Unternehmenscheck www.online-diversity.de. Dieser wurde entwickelt von Dr. Edelgard Kutzner (Technische Universität Dortmund, Sozialforschungsstelle) und Gerd Röhrl (adaequat GmbH) mit finanzieller Unterstützung durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Er wurde von der gaus gmbh in Abstimmung mit den Urhebern im Rahmen des Projektes GEMEINSAM modifiziert, ergänzt und angepasst.

Selbstcheck Diversitätssensible Versorgung

Checkliste: „Depressionen im Alter und Demenz unter genderspezifischen Aspekten“

Eine Kriterien-Checkliste für Dienstleister im Gesundheitswesen hilft den Beschäftigten im Netzwerk GEMEINSAM „Depressionen im Alter und Demenz unter genderspezifischen Aspekten“ besser zu erkennen und zügig zu diagnostizieren. So steigt die Qualität der Patientenversorgung und -betreuung im Netzwerk und ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen werden in den Versorgungstrukturen gut aufgefangen.

Checkliste Demenz Depressionen

Instrumente für die Ansprache und Aufnahme der Patientinnen und Patienten in das Netzwerk GEMEINSAM

Für die Ansprache für Patientinnen und Patienten wurde das Instrument „Erstkontakt“ im Projekt GEMEINSAM entwickelt und produziert. Der Patient oder ggf. ein Angehöriger wird in Legden und Umgebung von Unterstützern des Netzwerks GEMEINSAM z.B. in der Apotheke oder Arztpraxis, beim Pflegedienst oder im Rathaus vom Bürgerservice angesprochen. Wenn der potentielle Patient bzw. sein Angehöriger Interesse zeigt, werden Kontaktdaten, wie Name oder Telefonnummer in das Formular „Erstkontakt“ eingetragen. Die Informationen des Kontaktformulars werden innerhalb weniger Tage an die Hausarztpraxis Münsterland und/oder den Caritas Pflegedienst weitergeleitet. Wenn die Daten eingegangen sind, wird mit den potentiellen Patienten kurzfristig ein Termin für ein Informationsgespräch vereinbart. 

Erstkontakt

Im Informationsgespräch wird der sog. „Informations-Transfer“ Bogen (ein Formular, das von allen verwendet wird) ausgefüllt, der zur Aufnahme in das Netzwerk dient. Darin werden z.B. Alter, Adresse, Vorerkrankungen des Patienten und die Problemstellung festgehalten. In diesem Formular wird auch dargestellt, ob und wann Rückmeldung an andere Professionen gegeben wurde. Dieses Formular kann im späteren Verlauf für den Austausch von Informationen genutzt werden. Darüber hinaus unterschreiben die Patientinnen und Patienten eine Schweigepflichtsentbindung und eine Einverständniserklärung zur Erhebung und Übermittlung der Patientendaten im Netzwerk GEMEINSAM.

Information-Transfer

Schweigepflichtentbindung

Einverständniserklärung Erhebung-Übermittlung Patientendaten im Netzwerk

Instrumente für die professionsübergreifende Zusammenarbeit:

In Fallbesprechungen können sich die Mitglieder des Netzwerk GEMEINSAM über problematische Patientenfälle austauschen und ihr weiteres professionsübergreifendes Vorgehen planen. Sie besprechen die Problemstellung entscheiden über einen verbindlichen Maßnahmenplan. Für das Festhalten der Ergebnisse und zur Dokumentation liegt ein Protokoll für die Fallbesprechung vor. 

Protokoll Fallbesprechung